Freiheit

Gott schenkt Freiheit und zwingt den Menschen nicht seinen Willen auf. Liebe und Freiheit gehören zusammen. Unter Zwang gibt es keine Liebe.

Das verdeutlich bereits das erste Buch der Bibel: „Gott, der Herr, nahm also den Menschen und setzte ihn in den Garten von Eden, damit er ihn bebaue und hüte. Dann gebot Gott, der Herr, dem Menschen: Von allen Bäumen des Gartens darfst du essen, doch vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen“  (Gen 2,16-17a). … Als sie Gott, den Herrn, im Garten gegen den Tagwind einherschreiten hörten, versteckten sich Adam und seine Frau vor Gott, dem Herrn, unter den Bäumen des Gartens (Gen. 3,8).

Die Heilige Schrift bezeugt: Gott überwacht die Menschen nicht; er legt sich auch nicht auf die Lauer.

Irgendwann kommt er vorbei und entdeckt, was passiert ist. Das ist keine Teilnahmslosigkeit. Nur wer Abstand hält, meint es ehrlich mit der Freiheit.

Jeder kennt das Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Mehrere Personen gehen achtlos an dem Überfallenen vorbei, bis ihm einer, der wegen seiner Herkunft verachtet wird, hilft. Freiwillig. Ohne Aufforderung oder gar Belohnung. Natürlich ohne Zwang. Das würde überhaupt nicht zur menschlichen Liebe passen. Sie ist so freiwillig wie nichts anderes auf der Welt.

Ein weiteres Gleichnis Jesu verdeutlicht, wie sehr sich Gott an das Prinzip der Freiheit hält: „Ein Mann hatte zwei Söhne. Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater: Vater, gib mir das Erbteil, das mir zusteht. Da teilte der Vater das Vermögen auf. Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land.

Dort führte er ein zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen. Als er alles durchgebracht hatte, kam eine große Hungersnot über das Land und es ging ihm sehr schlecht. Da ging er zu einem Bürger des Landes und drängte sich ihm auf; der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten. Er hätte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt, die die Schweine fraßen; aber niemand gab ihm davon. Da ging er in sich und sagte: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben mehr als genug zu essen und ich komme hier vor Hunger um. Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt. Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein; mach mich zu einem deiner Tagelöhner. Dann brach er auf und ging zu seinem Vater.
Der Vater sah ihn schon von weitem kommen und er hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Da sagte der Sohn: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein. Der Vater aber sagte zu seinen Knechten: Holt schnell das beste Gewand und zieht es ihm an, steckt ihm einen Ring an die Hand und zieht ihm Schuhe an.Bringt das Mastkalb her und schlachtet es; wir wollen essen und fröhlich sein. Denn mein Sohn war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden. Und sie begannen, ein fröhliches Fest zu feiern“ (Lk 15,11-24).

Der barmherzige Vater steht gleichnishaft für Gott, der zwar vorausahnt, wie der Mensch seine Freiheit missbrauchen kann, aber nicht mit Macht das Übel verhindert.

Noch eindrucksvoller ist das Beispiel Jesu, der weiß, dass ihn einer seiner engsten Freunde verrät. Auch in der ärgsten Not leistet Jesus keine Gegenwehr und beweist vielmehr Haltung in der Phase der äußeren Erniedrigung.

Er geht bis zum Äußersten, um den Menschen zu beweisen, was Liebe und Hingabe bedeuten. Sie basieren auf Freiwilligkeit.

Jesus ist als Sohn Gottes einer von uns geworden, hat sich erniedrigt und bis zur äußersten Hingabe gelebt, um Dir zu zeigen, wie er liebt. Dich und mich!

Gott hat mit Dir die gleiche Geduld wie mit dem verlorenen Sohn. Komm nach Hause! Dein (himmlischer) Vater erwartet Dich mit Herzlichkeit!